Kickl gegen Gleichberechtigung und Emanzipation der Frauen
Die FPÖ propagiert ein veraltetes Rollenbild der Frau als Ehegespons, Hauswirtin und Mutter. Der Staat soll häusliche Kinderbetreuung fördern anstelle von öffentlichen Kindergärten. Gewaltschutzeinrichtungen seien die Mittel zu kürzen (weil „Frauenhäuser zerstören Ehen!“ laut FPÖ-Stadträtin Brigitte Kashofer). Zugang zu Abtreibungen und Verhütungsmitteln soll erschwert werden. Forderungen nach dem Ausbau von Bildungsangeboten und Berufskarrieren für Frauen, gleichem Lohn und guten Arbeitsbedingungen sowie Arbeitszeitkürzungen lehnt die FPÖ ab.
Den Männern dienen:
„Liebe Frauen, Ihr seid großartig ….Ihr seid die, die dafür sorgen müssen, dass eure Liebsten mit allem Notwendigen versorgt sind. Ihr seid es, liebe Frauen, die zuhause den Männern den Rücken freihalten … Und gerade weil ihr so viele Aufgaben bewältigt und für verschiedene Bereiche große Verantwortung übernehmt, arbeiten viele von euch auch in Teilzeit … Wir stellen immer die Familie in den Mittelpunkt unserer Politik.“
FPÖ-TV 2023, „Eine Botschaft an alle Frauen dieses Landes“
Abtreibungen verunmöglichen:
Legale Abtreibung auf Grund einer Gewissensentscheidung der Frau ist für Kickl
„eine Pervertierung des Begriffs des Gewissens, denn Gewissen ist nicht ein Freifahrtschein für die persönliche Willkür, sondern hat mit Wissen zu tun und hat Allgemeingeltungsanspruch. Das ist nicht nur eine persönliche Befindlichkeit!“
Parlamentsprotokoll 30.11.2009
(Das „Handbuch freiheitlicher Politik“ lamentiert über die Gebärmutter der Frau als „Ort mit der höchsten Sterbewahrscheinlichkeit in unserem Land“.)
Relativierung/Verharmlosung von Sexualverbrechen:
Als „Impf-Vergewaltigung“ bezeichnet Kickl bei einer Pressekonferenz die Einführung der 3G-Regel zur Verhinderung von Ansteckungen während der Covid-19-Pandämie (man muss nachweisen, dass man geimpft, genesen oder getestet ist).
Kurier 04.11.2021, APA-OTS 04.11.2021
Frauenfeindlichkeit ist nicht nur eine private Marotte von Herbert Kickl, sondern gehört zum Selbstverständnis und Programm der FPÖ. Das sowie damit verbundene sexistische Gewaltphantasien sieht man etwa im Kommentar ihres langjährigen EU-Delegationsleiters Harald Vilimsky zur Wahl der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Parlamentspräsidentin Roberta Metsola im Juli 2024. Gemeinsam mit der EZB-Präsidentin Christine Lagarde „stellen sie für mich eine Art politisches Hexentrio dar“,ein „Gruselkabinett“, das den europäischen Kontinent „in den Abgrund führen“ wolle. Aber „wir werden sie die Peitsche spüren lassen“ (puls24 18.07.2024).
Um den Eindruck der Frauenfeindlichkeit zu vermeiden, hat die FPÖ für den NR-Wahlkampf 2024 ihre Bundesliste nach dem „Reißverschlussprinzip" gestaltet, d.h. auf jedem zweiten Platz ihrer Kandidatenliste steht eine Frau. Die ersten Spitzenkandidatinnen sind allerdings kicklhörige Fanatikerinnen wie Susanne Fürst (Möchtegern „EU-Kommissarin für "Remigration") und Dagmar Belakovich (Skandallügnerin im Parlament 05.12.2021: „Spitäler voll mit Opfern von Impfschäden!"). Auf den FPÖ-NR-Kandidatenlisten sämtlicher Bundesländer stehen ohnehin wie gewohnt fast nur Männer (Falter Blauland 01.08.2024). Um ihre Wählbarkeit für Frauen nicht zu schmälern, verschweigt die FPÖ weiters ihre prinzipielle Gegnerschaft zur reproduktiven Freiheit wegen der angeblichen „Bedrohung durch Geburtenrückgang". Die Slogans der abtreibungsgegnerischen FPÖ-Jugend („Abschiebungen statt Abtreibungen"; „Was Emily abtreibt, gebärt Aischa"; „Bevölkerungsaustausch durch Hedonismus") wurden in den sozialen Medien schnell wieder gelöscht (Standard 21.12.2022).